Quatschköpp-Mobil

Weil die Emma aktuell nicht Einsatzbereit ist, musste ein neues Fahrzeug her, dass den Reißholzer Veedeslzoch anführen soll.

Aus Gründen des Umweltschutzes soll es ein Fahrzeug sein, welches emissionsfrei betrieben werden kann. Bei Veedelszügen fährt man durch Menschenmengen und vor allem an vielen Kindern vorbei. Ein Fahrrad stößt dabei keine Abgase aus, die von den Leuten eingeatmet werden.

Weil der Zug sich nur mit Schrittgeschwindigkeit bewegt, fiel die Wahl auf ein Fahrrad mit drei Rädern, mit welchem man ohne Schwierigkeiten auch sehr langsam fahren kann. Zusätzlich wird für ein Fahrrad keine spezielle Führerscheinklasse verlangt, was die Auswahl an potentiellen Fahrern auch noch vergrößert.

Der Anspruch war außerdem, dass es selbstständig zum Einsatzort fahren kann, ohne zusätzliche Transportmittel wie Anhänger oder Lieferwagen zu benötigen. Gleichzeitig sollte es modular aufgebaut sein, sodass man es zerlegen kann um es außerhalb von Karneval im Keller lagern zu können und nicht auf externe Lagerhallen angewiesen zu sein.

Rad und Anhänger

Lackieren

Fahrrad und Anhänger wurden als Bausatz im Internet bestellt:

Anschließend wurden die metallischen Teile abgeschliffen und mit Alkohol gereinigt.

Danach wurde eine Grundierung aufgetragen und dann mit 600er Schleifpapier aufgeraut.

Dann wurden die Teile lackiert. Dafür wurde ein Gestell im Garten aufgebaut, damit sie trocknen können.

Die Hinterachse und der Rahmen wurden teilweise abgeklebt und zweifarig lackiert.

Als letzter Schritt wurde noch ein Klarlack aufgetragen. Dieser sorgt für die Versieglung und schützt vor Macken. Zusätzlich sorgt es für eine glänzende Oberfläche.

Im Zeitraffer:

Zusammenbau

Der Anhänger hatte eine sehr hartnäckige Farbe, die sich nur schwer abschleifen lies. Die Anleitung war aber nicht besonders gut. Die Zeichnung zeigte die Stangen Spiegelverkehrt, an den Schrauben waren Federringe die nicht in der Anleitung standen (und die auch nicht gepasst haben) und für einen der Refelektoren fehlte die Mutter.

Das Rad hat eine etwas abenteuerliche Papier Anleitung und es gibt auch ein Anleitungsvideo. In der Kombination mit weiteren YouTube Tutorials war es möglich ein Fahrrad aus den Teilen zu bauen.

Zubehör

Das Vereinslogo muss natürlich groß und an prominenter Stelle zu sehen sein. Deshalb ist es auf Metall gedruckt, vorne vor dem Lenker befestigt.

Das Rad bekommt es ein Gitter anstelle des Fahrradkorbs auf der Hinterachse:

Die Anhängerkupplung musste etwas verlängert und die Verbindungsstange gekürzt werden, damit der Anhänger nicht zu stark gekippt wird.

Für eine sichere Fahrt im Straßenverkehr und beim Zug einen guten Blick auf das Schild und den Anhänger, wurden zwei Rückspiegel lackiert und montiert.

Die Klingel und Wegfahrsperre wurde ebenfalls lackiert, Pedalen und Griffe wurden extra in Farbe gekauft.

Für die Wegfahrsperre gibt es extra lange Schlüsselbänder, die über jeden Kopf passen, auch bei großer Perücke.

Beleuchtung

Das Rad soll natürlich hauptsächlich im Karnevalszug fahren, dort braucht es keine Straßenzulassung. Damit es aber nicht zum Zug transportiert werden muss, sondern über öffentliche Straßen gefahren werden darf, müssen die Anforderungen aus der StVZO erfüllt werden.

  • Klingel
  • Bremsen (vorne und hinten)
  • Beleuchtung am Fahrrad
    • Vorne: weiße Lampe, weißer Reflektor
    • Hinten: rote Lampe, roter Reflektor
    • Seite: gelbe Reflektoren an den Pedalen, gelbe Reflektoren in den Speichen
  • Beleuchtung am Anhänger
    • Vorne: weiße Reflektoren
    • Hinten: rote Lampe auf der rechten Seite, rote Reflektoren
    • Seite: weiße Reflektoren in den Speichen

Das Schild

Das Rad soll auch einen Halter für ein Schild haben, auf dem entweder der Zug oder der Vereinsname angekündigt werden soll. Dafür wird auf dem Anhänger ein Turm montiert, in den das Schild eingehäng werden kann. Die Stangen des Turms sind aus Metall, die Verbinder stammen aus dem 3D-Drucker.

Der Rahmen des Schilds stammt aus dem 3D-Drucker. Das Schild selbst ist aus Plexiglas, die Buchstaben sollen austauschbar sein und werden deshalb mit Magneten befestigt.

Um einen höheren Kontrast zu erzeugen, wurde das Schild mit Folie in matt Schwarz beklebt.

Für einen spektakulären Leuchteffekt, wird das Schild mit einzelnd ansteuerbaren LED beleuchtet.

Zusätzlich gibt es in den Ecken je eine rote und gelbe superhelle LED die blinken können.

Außerdem hat der Anhänger einen Fahrradständer, der dafür sorgt dass der Anhänger nicht umkippt wenn er nicht am Rad angekoppelt ist.

Für den Transport wird das Schild ausgehängt und an den Turm geschnallt.

Fahrradtasche

Um das Zubehör sicher und regenfest zu verstauen, wurde eine Tasche maßgeschneidert konstruiert. Dazu gab es zunächst ein Papiermodell

Dann eins aus Stoff, in dem die Stabilisationsplatten getestet wurden.

Und anschließend ein Schnittmuster das innen aus Canvas und außen aus Markisenstoff genäht wurde,

Um der Tasche Stand zu geben, wurden dünne Schneidebretter zwischen die Canvas Schichten eingenät.

Die fertige Tasche:

Die Tasche ist gefüllt mit allem was man so bei einem Karnevalszug gebrauchen kann:

Zusätzlich enthält sie laminierte Karten mit Bedienungsanleitungen, StVZO, Checklisten und übersichten wo welches Zubehör zu finden ist.

Flagge

Hinten am Anhänger kommt eine gelb-rote Flagge

Damit die Flagge nicht so leer wirkt, wurde sie mit den beiden Clowns aus dem Vereinslogo verziert. Die Clowns sind aus dem gleichen Stoff wie die Flagge und mit doppelseitigem Klebeband verbunden.

Seifenblasenmaschine

Da bei den meisten Umzügen kein Konfetti erlaubt ist, gibt es stattdessen eine Seifenblasenmaschine. Diese wurde ebenfalls in Vereinsfarben lackiert.

Die Stromversorgung wurde von Batterie auf Powerbank umgestellt und mit einem Schalter versehen. Die Maschine ist weit oben am Turm angebracht damit sich die Seifenblasen gut verteilen. Um die Seifenblasenflüssigkeit nachzufüllen werden Spritzflaschen wie im Labor verwendet.

Soundbox

Das Quatschköpp-Mobil soll auch Musik und Einspieler abspielen können. Bei der Sessionseröffnung wurden dafür sogar Helau Rufe des diesjährigen Prizenpaars aufgezeichnet. Als Lautsprecher dient eine Soundbar. Diese hatte leider keine besonders passende Farbe und wurde deshalb geschält.

Um die Boxen gegen Staub und Dreck zu schützen, wurde eine Hülle aus speziellem Akustik Stoff genäht. Dieser sorgt dafür, dass der Schall nicht gedämpft wird. Allerdings ist er absolut furchtbar zu verarbeiten: er ist stark elastisch, zieht sehr sehr schnell Fäden, bildet Laufmaschen und zerbröselt an den Rändern.

Gesteuert wird der Sound über eine Bedienkonsole im Lenker.

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